Kolumne, Laufen

Begegnungen

DSC09199Wer regelmäßig auf Straßen, Wegen und Pfaden unterwegs ist, hat viel zu erzählen. Zum Beispiel von Begegnungen mit Mensch und Tier. Dabei müssen es ja nicht immer die Geschichten vom Aufeinandertreffen mit einer Wildschweinrotte, Rehen oder Hunden sein.
Der 1. Mai war so ein Tag, an dem ungewöhnlich viel Betrieb herrschte, wo sonst das Laufrevier weitgehend menschenleer ist. Mit Rucksack und Stock ausgerüstet, erkundeten Wanderer in kleinen und größeren Gruppen die erblühende Natur. In der Regel freundlich grüßend, auch wenn ihre Blicke nicht immer wirkliches Verständnis für den schwitzenden und laut schnaufenden Jogger signalisierten, der sich da an ihnen vorbei den Berg hinaufquälte.
So groß ist der Unterschied gar nicht zu den Grüppchen der lässig-entspannten Jugendlichen, die in der Stadt zu gewissen Zeiten die Laufwege flankieren. Oft blickt zumindest einer von Ihnen vom Smartphone auf und kommentiert grinsend die körperliche Betätigung des leicht bekleideten Passanten. „Ey, das geht doch noch schneller!“, ist einer der häufiger gehörten Sprüche. Und wenn eine solche Begegnung am Abend stattfindet, signalisiert Jungunsportler ab und an auch gerne gestenreich die Bereitschaft, mitgeführte Getränke mit dem bemitleidenswerten Jogger zu teilen. Am Vatertag, kann dem unverbesserlichen Sportler dies häufiger passieren. Ich werde es mit Humor nehmen und freue mich über alle Begegnungen. Wir werden Spaß haben – mit oder ohne Leiterwagen.

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