Ideale Bedingungen heute früh, um wieder in längere Distanzen zu starten. 20 Kilometer sollten es sein, so mein Vorsatz, mit dem ich mich kurz vor 8 Uhr bei -2 Grad zum Olewiger Sportplatz aufmache.
Christoph, unser Lauftreffleiter, muss leider krankheitsbedingt passen. Aber Achim, Marcel und Rudi sind da. Großes Hallo. Vor allem mit Marcel, denn wir sind in diesem Jahr noch gar nicht gemeinsam gelaufen. Er ist voll im Training, aber auch Achim und Rudi haben nichts gegen den Vorschlag, auf die Höhe zu laufen, der Sonne entgegen.
Vom „Tiefschnee“ am Mittwoch ist nicht mehr viel da. Vor lauter Gequassele mit Marcel – ja, er wird mit mir Mitte Juni den ersten offiziellen Ultra beim Eifel-Marathon in angriff nehmen – verpasse ich die moderate Aufstiegsvariante zum Heidkopf. So müssen wir also den steilen Tarforster Kreuzweg hinaufschnaufen. Ist aber gar nicht so schlimm wie befürchtet.
Hier oben haben sich auf den Wegen noch große Schnee- und Eisplatten gehalten. Vorsicht ist also angesagt. Bei unserem moderaten Tempo kann aber eh nicht viel passieren.
Über die Höhe und dann den wunderbaren Weitblick auf den Hunsrück genießen, bevor wieder Aufmerksamkeit gefragt ist. Denn auf der Abzweigung Richtung Fluchtburg liegt doch noch erstaunlich viel Schnee.
So wird diese 5 Kilometer lange Schleife oberhalb des Ruwertals zu einem echten Winterlauf. Vor allem in den schattigen Waldpassagen ist der weiße Untergrund noch richtig weich und tief. Das geht mächtig in die Beine, macht aber rieig Spaß – zumindest mir.
Grandios, wie leichtfüßig zwei Rehe vor uns über den Weg den Berg hinauf springen – federn wäre eigentich das bessere Wort. So leichtfüßig und sprunggewaltig müsste man sein …
Am Einstieg zum Saar-Hunsrück-Steig-Abstieg ins Ruwertal spuckt uns der Wald wieder aus. Die Oberschenkel glühen, zumal gerade der letzte Kilometer bergauf durch den weitgehend ungespurten Schnee Kraft gekostet hat. Achim und Rudi kündigen auch deshalb an, sie würden nun gerne auf dem direkten Weg nach Hause laufen.
Dagegen spricht nichts, zumal wir schon fast zwei Stunden unterwegs sind. Ich will aber Marcel nicht alleine auf den Weg nach Trier-Ost schicken, und sol begleite ich ihn noch auf den Petrisberg, nachdem sich Rudi und Achim an der Uni verabschiedet haben.
20 Kilometer haben wir jetzt schon auf der Uhr. Meine Beine signalisieren nun langsam, dass sie ihren letzten langen Lauf vor vier Wochen hatten. So ganz spurlos ging die lange Pause auch nicht an ihnen vorüber. Marcel dagegen ist wirklich fit und zeigt es mir auch am letzten Berg hinauf zum Panoramaweg Sickingenstraße.
Am Ende der Wohnbebauung verabschiede ich mich von Marcel und trabe über hier matschige Sonnenwege hinab ins Tal. Die Ration Rosinen tun vor den letzten beiden Kilometern gut.
Noch ein Kilometer. Rums. Da mache ich mich lang. Ein umgebogener Drahthering am Rand des Weinbergswegs stellt mir ein Bein. Nichts passiert, aber Hose, Jacke und Handschuhe sind vom Schlamm, in dem ich gelandet bin, versaut. Da bekommt die Waschmaschine also etwas zu tun.
Mit schweren Beinen ist nach 24 Kilometern das Ziel erreicht. Die Familie hat lange geschlafen und richtet gerade das Frühstück. Auch das passt also. Und danach noch shoppen in Trier. Ein neues Skateboard für den Jüngsten, der nun ein großes Board braucht. Und – auf Drängen meiner Liebsten – allerlei Frühlingsklamotten für mich. Für sie nicht ganz so viel. Um meinen Laufschuhdealer mache ich bewusst einen großen Bogen. Die neuen Straßenschuhe müssen noch ein wenig warten …
Schmerzen? Nein. Nur schwere Beine. 😀
Zeit: | 2:43:51 |
Zeit in Bewegung: | 2:28:03 |
Elapsed Time: | 2:43:51 |
Ø Pace: | 6:48 min/km |
Avg Moving Pace: | 6:09 min/km |
Beste Pace: | 4:21 min/km |